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22.03.2024
Museum

#Eintracht125: Die Geschichte der Eintracht-Adler - Teil 1

Zum 125. Geburtstag präsentiert das Eintracht-Museum eine ausführliche Wappengeschichte der SGE. Und wir versprechen: Ihnen wird der Kopf rauchen. Wir starten mit Teil Eins und den Anfängen des Vereinsadlers.

Zum 125. Geburtstag präsentiert das Eintracht-Museum eine ausführliche Wappengeschichte der SGE.

Victoria, Kickers, FFV, Turngemeinde, Eintracht, SGE. Die Gründungsgeschichte der Eintracht ist hochkompliziert. Aber wenn man sich mal die Wappen unseres verehrten Vereins anschaut, wird es auch nicht viel einfacher. Zum 125. Geburtstag der SGE präsentiert das Eintracht-Museum eine ausführliche Adlergeschichte der SGE. Und wir versprechen: Ihnen wird der Kopf rauchen. Wir starten mit Teil Eins und den Anfängen des Vereinsadlers!

Die Grundlage: Das Wappen der Stadt Frankfurt

Seit dem Mittelalter ist ein weißer Adler auf rotem Grunde das Wappen der Stadt Frankfurt. Laut Hauptsatzung der Stadt zeigt das Wappen „den weißen (silbernen), aufgerichteten, goldgekrönten und goldbewehrten Adler mit gespreizten Flügeln und Fängen, mit blauer Zunge und blauen Krallen auf dem roten Feld“. Die Darstellungen des Frankfurter Stadtadlers haben sich im Laufe der Zeit immer wieder geändert. Ein bekannter Adler, den eine Fangruppe der SGE nutzt, ist der sogenannte Leistikow-Adler, der in der Weimarer Republik das „neue Frankfurt“ symbolisierte. Der Stadtadler, der heute am Römer weht, wurde 1935 geschaffen und 1936 als Stadtwappen genehmigt. Der Frankfurter Stadtadler taucht übrigens immer wieder auf Eintracht-Fahnen und Wimpeln auf.

Der Frankfurter Stadtadler, wie er auch am Römer geflaggt ist, taucht immer wieder auf Fahnen der Eintracht auf. Auf einem Trikot war der Adler nie.

Am Anfang zählten die Farben

Bei der Gründung der Victoria, dem ältesten Vorgängerverein der Eintracht, wurde noch kein Adler als Vereinswappen genannt. Im Gründungsprotokoll ist lediglich von den Vereinsfarben die Rede, und die waren schwarz, weiß und rot, ferner wurde beschlossen, dass in „roten Blousen, weißem Gürtel und schwarzer Hose“ gespielt wird. Zunächst spielte die Victoria also in roten Blousen, 1903 wurde erstmals das schwarz-rot gestreifte Trikot übergezogen. Der zweite Vorgängerverein, die Frankfurter Kickers, trat auf der Hundswiese in der Regel in weißen Trikots auf. Ein Vereinswappen war auf den Fußballhemden noch nicht angebracht. Als 1907 eine Frankfurter Städtemannschaft (mit Vertretern der Victoria und der Kickers) ein Freundschaftsspiel gegen die Profis von Newcastle United absolvierte, trat die Städtemannschaft mit einem "F" auf dem Trikot auf.

1908 schickten die Frankfurter Kickers eine erfolgreiche 10-Mann-Staffelmannschaft an den Start, die Läufer hatten einen weißen Adler auf rotem Grund auf dem Trikot. Auch auf dem Briefkopf der Frankfurter Kickers taucht 1908 der Frankfurter Stadtadler auf. Außerdem produzierten sowohl die Victoria als auch die Kickers eigene Anstecknadeln, die neben den Vereinsfarben auch den Frankfurter Adler enthielten. Der war aber sehr primitiv gezeichnet und nur schwer als Stadtadler erkennbar. 1909 produzierten die Kickers anlässlich ihres 10. Geburtstags eine besondere Anstecknadel, einen Adler mit aufgesetzter Krone und Wappenschild in den Farben schwarz, weiss, rot. Auch als die Vereinszeitung der Kickers 1911 in neuem Layout erschien, wurde als Vereinswappen ein Adler mit Brustschild und erhobener Krone abgedruckt.

Die Frankfurter Turngemeinde von 1861, die 1920 mit dem Frankfurter Fußballverein zur Eintracht fusionierte, nutzte seit ihrer Gründung einen Adler als Vereinswappen. In der Festschrift zum 50. Vereinsgeburtstag von 1911 ist ein von einem Lorbeerkranz eingerahmter Adler mit aufgesetzter Krone abgebildet. Und damit nicht genug. Viele Vereine auf Frankfurter Stadtgebiet nutzten den Stadtadler als Vereinswappen, so auch der FSV Frankfurt, die Germania 93 und der Frankfurter Sportclub Forsthausstraße (heute Safo).

Logo der Frankfurter Turngemeinde von 1861 aus dem Jahr 1911.

1911: Der Adler taucht auf dem Trikot auf

Als sich 1911 die Victoria und die Kickers zum Frankfurter Fußballverein zusammenschlossen, tauchte der Adler erstmals auch auf den Trikots der Fußballer auf. Es handelte sich um einen großen Adler mit aufgesetzter Krone in roter Farbe, der mittig auf der Brustseite aufgenäht wurde. Die aufgenähten Adler waren individuell hergestellt, so dass immer wieder einzelne Spieler größere oder kleinere Adler auf dem Trikot hatten. Die Leichtathleten des FFV nutzten oft einen weißen Adler auf kreisrundem roten Hintergrund, der auf das weiße Leibchen genäht wurde.

Trikots des Frankfurter Fußballvereins, 1913.

Auch auf dem Titelblatt der Vereinszeitung des Frankfurter Fußballvereins wurde der Adler als Vereinswappen genutzt: Zwischen 1911 und 1914 wurden in den erscheinenden Zeitungen allerdings mindestens drei verschiedene Modelle genutzt, teils mit aufgesetzter Krone, teils mit erhobener Krone.

Logo des Frankfurter Fußballvereins, 1911.

Der Adler, der sich auf dem jünst veröffentlichten Jubiläumstrikot befindet, wurde 1919 auf Drucksachen des Vereins verwandt. Die identitätsstiftende Wirkung des Vereinswappens hatten die Verantwortlichen zu der Zeit längst erkannt: „Eine kleine Schar unserer Kämpfer weilt nächsten Sonntag in Neunkirchen. Mögte dort der rote Adler in weißem Feld seinen Siegeszug fortsetzen“, berichtete die Leichtathletikabteilung bereits im Juli 1912 über einen bevorstehenden Wettkampf. Und Mitglieder konnten sich Anstecknadeln des FFV kaufen, auf denen der Adler in weiß vor rotem Hintergrund zu sehen war.

Weiter geht es in wenigen Tagen mit Teil 2 der Adler-Historie.

Logo des Frankfurter Fußballvereins, 1918. Diese Variante befindet sich auch auf dem aktuellen Jubiläumstrikot der Eintracht zum 125. Geburtstag.