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26.03.2024
Museum

#Eintracht125: Die Geschichte der Eintracht-Adler - Teil 3

Zum 125. Geburtstag präsentiert das Eintracht-Museum eine ausführliche Wappengeschichte der SGE. Teil Drei bildet den Abschluss unserer kleinen Serie im Jahr 2024.

Zum 125. Geburtstag präsentiert das Eintracht-Museum eine ausführliche Wappengeschichte der SGE.

Victoria, Kickers, FFV, Turngemeinde, Eintracht, SGE. Die Gründungsgeschichte der Eintracht ist hochkompliziert. Aber wenn man sich mal die Wappen unseres verehrten Vereins anschaut, wird es auch nicht viel einfacher. Zum 125. Geburtstag der SGE präsentiert das Eintracht-Museum eine ausführliche Adlergeschichte der SGE. Und wir versprechen: Ihnen wird der Kopf rauchen. Teil Drei bildet den Abschluss unserer kleinen Serie im Jahr 2024.

Nach dem Krieg – weiter mit dem alten Adler

Der Adler der Nachkriegszeit. Und auch der Adler der Meisterschaft 1959.

Der Vorkriegsadler wurde von der Eintracht auch nach 1945 genutzt. Er taucht sowohl auf Trikots als auch auf Wimpeln auf, hatte jetzt aber durchgängig fünf Flügelschläge und im Brustschild den Buchstaben E.

Für Drucksachen wurden weiter die Adler aus der Vorkriegszeit genutzt, sowohl die „Wort-Bild-Marke“, als auch die feingliederigen Adler ohne Krone und mit Schattenwürfen zwischen den Flügelschlägen. Zum 50. Geburtstag im Jahr 1949 wurde dieser Adler mit Lorbeerkranz und der Zahl 50 verziert, zehn Jahre später mit Lorbeerkranz und einer 60. Die fülligere Version des Adlers wurde mit einer erhobenen Krone versehen – und findet sich neben dem Titelbild der Festschrift „60 Jahre Eintracht“ auch als Motiv zahlreicher Anstecknadeln.

Vereinsadler auf der Zeitung „Eintracht-Hefte“, 1950 bis 1967.
Adler aus dem Jubiläumsjahr 1949.

Turner und Sportler finden zusammen – und einen neuen Adler

Ende der 1960er Jahre wurde der Adler modernisiert. 1969 hatte sich die Turngemeinde Eintracht von 1861 der Sportgemeinde Eintracht von 1899 angeschlossen, auf der Jahreshauptversammlung wurde beschlossen, dass der Vereinsname zukünftig nur noch „Eintracht Frankfurt“ lauten sollte.

Seit 1968 war die Agentur „Birkholz und Schnell“ bestrebt, die Außendarstellung des Vereins zu professionalisieren. Die jahrzehntelang vom „Eintracht-Drucker“ Paul Imke produzierten Vereinspublikationen wurden fortan von Birkholz und Schnell gedruckt. Im Jahresbericht 1968 berichtet Manfred Birkholz, dass die „Marke Eintracht Frankfurt“ eingeführt wurde. Sichtbar wurde diese auf den ersten Blick am Titel der Zeitung, auf dem eine Wort-Bild-Marke erschien.

Zur Saison 1969/70 wurden erstmals auch Trikots mit einem optisch überarbeiteten Adler produziert. Der Adler mit schwebender Krone, Kleestängel und Brustschild mit dem Buchstaben E, ist auch zum 125. Geburtstag das Vereinswappen der Eintracht. Anfang der 1970er Jahre tauchte er auf Trikots der Profis, verschiedener Abteilungen, auf T-Shirts, Aufklebern und den offiziellen Vereinswimpeln auf.

Jürgen Kalb mit „unserem“ Adler, 1969/70.

Doch bald schon kickte die Eintracht wieder mit dem alten Wappen. Und 1974 wurde ein sehr filigraner Adler genutzt, der dem Adler der Drucksachen aus den 1920er bis 1960er Jahren ähnlich war. Neu war, dass nicht mehr ein Wappen-Aufnäher auf das Trikot genäht wurde, vielmehr wurde das Wappen direkt auf den Trikotstoff gestickt. Die Trikots mit dem direkt aufgestickten Adler wurden u. a. bei den Pokalfinals 1974 und 1975 getragen.

Mit dem verstärkten Aufkommen der Trikotwerbung verschwand das Vereinswappen oft komplett vom Trikot, wenn Trikots mit Vereinswappen produziert wurden, nutzte man wieder den „Meisteradler“, der jetzt allerdings auf das Trikot geflockt wurde.

Aufgestickter Adler, 1974.

Bei den Drucksachen gab es im Herbst 1977 eine Revolution. Im September 1977 wurde auf der Titelseite der Sportzeitung von Eintracht Frankfurt unter der Überschrift „Neuerungen“ bekannt gegeben: „Mit dieser Ausgabe präsentiert sich die Eintracht-Zeitung mit einem neuen Schriftzug. Auch der Eintracht-Adler wurde ein wenig modernisiert.“ Dazu stellte die Eintracht einen „Schöppche-Aufkleber“ vor, der ein stilisiertes Pony mit Ball und Eintracht-Wortbildmarke beinhaltete.

Der neue Adler erschien fortan auf allen Printprodukten der Eintracht. Auf den Mannschaftsfotos posierte die Mannschaft aber weiterhin mit „Meisteradler“. Erst ab der Saison 1981/82 fand sich das von den Fans liebevoll „Binding-Adler“ genannte Wappen auf den Trikots der SGE. Und nicht nur da: Auch der Frankfurter Rennclub und SAFO Frankfurt nutzten unseren Adler, sie ersetzten nur den Schriftzug „Eintracht“.

Neuerungen im Jahr 1977: Der Adler erfährt eine grundlegende Überarbeitung.

Das blieb dann auch so bis zum Frühjahr 1999. Im Vorfeld des 100. Geburtstag stellte die Eintracht eine Jubiläums-Kollektion vor, die auch ein „Traditionstrikot“ enthielt. Das Leibchen, mit dem die letzten Spiele der Saison 1998/99 absolviert wurden, war mit dem historischen Adler der Endsechziger Jahre versehen, der mit umlaufendem Schriftzug „100 Jahre – 1899 – 1999“ veredelt wurde. Der Adler wurde auch ins sonstige Merchandise aufgenommen.

Auf Printprodukten wurde aber zunächst weiterhin der „Binding-Adler“ verwandt. Erst ab der Saison 1999/2000 wurde der historische Adler auch für Drucksachen verwandt – und zum offiziellen Vereinswappen. Es erscheint heute undenkbar, dass der Wechsel des Adlers 1999 vereinsseitig überhaupt nicht kommuniziert wurde. Die meisten Ausführungen findet man tatsächlich in der Fanzeitung „Fan geht vor“, die ihre Leserinnen und Leser im Sommer 1999 über das neue Vereinswappen informierte.

Der heutige Adler der Eintracht, der ab 1999 den "Binding-Adler" ablöste.